Regulatorischer Druck: BitMEX entgeht große Anzahl an Kunden

Trading-Desk

Die in Hongkong ansässige Bitcoin-Futures-Börse BitMEX soll Berichten zufolge eine große Anzahl an Kundenkonten geschlossen haben. Dazu wurde die Börse von Finanzbehörden aufgefordert, heißt es in einem Bericht der South China Morning Post (SCMP).

Kein Bitcoin-Trading für Kunden aus den USA und Québec

Der Druck der Aufsichtsbehörden soll die Options-Börse BitMEX, die Hongkongs teuerstes Büro für 600.000 USD pro Monat anmietet, dazu gezwungen haben, eine erhebliche Anzahl an Handelskonten für Kunden in den USA und der kanadischen Provinz Québec zu schließen.

Das Unternehmen lies sich in Hongkong nieder, um nicht die gesetzlichen Vorschriften der nordamerikanischen Finanzbehörden einhalten zu müssen. Dennoch soll ein erheblicher Prozentsatz der Kunden aus den USA und Kanada stammen. Benutzer aus den USA können zwar nicht direkt über eine der USA zuzuordnende IP-Adresse auf die Handelsplattform zugreifen, jedoch bleibt die Möglichkeit eines Zugriffs über sogenannte VPN-Dienste weiter bestehen.

Bereits Anfang 2018 soll die Finanzaufsichtsbehörde der kanadischen Provinz (AMF) die Börse dazu aufgefordert haben, alle Konten zu schließen, die von Einwohnern Québecs eröffnet wurden, da das Unternehmen nicht dazu autorisiert war, derartige Dienste anzubieten.

„BitMEX ist nicht bei der AMF registriert und daher nicht berechtigt, Aktivitäten in der Provinz Quebec auszuüben“, sagte der AMF-Direktor für Medienbeziehungen gegenüber der SCMP.

Aufsichtsbehörden gehen verstärkt gegen nicht registrierte Börsen vor

Die US-amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC) lehnte eine Stellungnahme auf Anfrage der South China Morning Post zu BitMEX ab. Dass die SEC ebenfalls Druck auf BitMEX ausübt kann derzeit nicht bestätigt werden. Jedoch stellte die Behörde bereits des Öfteren klar, dass eine Plattform, die den Handel mit Wertpapieren für digitale Vermögenswerte anbietet und als Börse im Sinne der Wertpapiergesetze fungiert, sich als nationale Wertpapierbörse registrieren oder von einer Registrierung befreit sein muss.

Im November verhängte die SEC eine Geldstrafe in Höhe von 388.000 US-Dollar gegen Zachary Coburn, den Gründer von EtherDelta, für den Betrieb einer nicht registrierten nationalen „Wertpapierbörse“.

Auch wenn der Großteil des Umsatzes von BitMEX in Asien stattfindet, sollte die Schließung von US-Konten einen großen Verlust für das Unternehmen darstellen. Laut der SCMP machten US-Benutzer rund ein Siebtel der gesamten Nutzerbasis der Börse aus.

Artikel teilen:
Folge uns:
Heiß diskutiert:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr zum Thema:
Anzeige