Der IWF diskutiert seine mögliche Rolle bei der Ausgabe digitaler Währungen

IWF diskutiert Rolle bei Ausgabe digitaler Währungen

Im Rahmen der laufenden Diskussion um die digitalen Währungen der Zentralbanken (CBDCs) untersucht der Internationale Währungsfonds (IWF) seine mögliche Rolle bei künftigen Emissionen von souveränen digitalen Währungen.

IWF wägt Vor- und Nachteile der CBDC ab

In einer Anfang Dezember im IMFBlog veröffentlichten Analyse hat der IWF seine mögliche Rolle in der aufkommenden CBDC-Diskussion sowie das Für und Wider von souveränen digitalen Währungen diskutiert.

Dem Blog zufolge hat der IWF drei Bereiche identifiziert, in denen Nationen, die eine eigene CBDC einführen wollen, geholfen werden kann. Ein Auszug aus dem Blogbeitrag lautet:

„Der IWF kann auf drei Arten helfen: durch Information der politischen Debatte, durch Einberufung relevanter Parteien, um politische Optionen zu diskutieren, und durch Unterstützung der Länder bei der Entwicklung von Politiken. Da es sich bei der CBDC um ein neuartiges Thema handelt, war der IWF bisher vor allem in den ersten beiden Bereichen aktiv, aber er bewegt sich allmählich in den dritten Bereich, da die Mitgliedsländer die Optionen der CBDC in Betracht ziehen und sich beraten lassen.“

In Bezug auf die CBDC selbst argumentiert der IWF, dass souveräne digitale Währungen einige Vorteile haben – trotz Nachteilen wie der Disintermediation im Bankensektor und der Auswirkungen auf die internationale Politik.

Dem Blog zufolge gehören zu den Vorteilen die Kostensenkung bei Währungsoperationen und die Förderung einer größeren finanziellen Integration. Der IWF stellt auch fest, dass die CBDCs einen robusten Gegenpol zu privaten Kryptowährungen bilden werden.

Für den IWF stellt die Verbreitung dieser privaten Kryptoprojekte glaubwürdige Risiken für die Integrität der Finanzinfrastruktur von Nationen dar. Mehrere Kommentatoren aus Mainstream-Finanzkreisen prangern Projekte wie Libra aufgrund ähnlicher Bedenken an.

Agustin Carsten, Chef der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), bemerkte Anfang Dezember: Die Zentralbanken laufen Gefahr, ihre Bedeutung an private Kryptowährungen zu verlieren. Ein ehemaliger Chef der chinesischen Zentralbank argumentierte Anfang des Jahres sogar, dass Libra unter Kontrolle des IWF besser funktionieren würde.

Wird 2020 das Jahr der CBDC-Kriege?

Wie bei anderen Kommentaren zum Thema CBDCs verknüpft der IWF den Aufschwung der Aktivitäten rund um souveräne digitale Währungen mit Facebooks Libra. Seit der Veröffentlichung des Libra-Whitepapers und der Gründung der Libra-Vereinigung haben einige Zentralbanken begonnen, ihre CBDC-Pläne zu beschleunigen.

So sagen einige bereits einen intensiven CBDC-Wettlauf vorher, der den Krypto-Diskurs für 2020 charakterisieren soll. Länder wie China, Schweden, Litauen und ein wachsender Pool von Nationen haben bereits begonnen, CBDC-Optionen auszuloten.

Während sich die USA bisher aus der CBDC-Debatte raushalten, drängen mehrere staatliche Akteure in Europa auf eine konzertierte Anstrengung zur Einführung einer regionalen digitalen Währung – in der Hoffnung, eine chinesische Monopolstellung in der CBDC-Szene zu verhindern.

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