Anfang des Jahres hat das an der Nasdaq notierte Unternehmen MicroStrategy seine Barreserven im Wert von 425 Milliarden US-Dollar in Bitcoin umgewandelt. Der CEO des Unternehmens, Michael J. Saylor, erklärte seine kühne Forderung, in einen Vermögenswert zu investieren, der bekanntermaßen volatil und unreguliert bleibt, mit den Worten, BTC habe ein besseres „langfristiges Wertsteigerungspotenzial als das Halten von Bargeld“.
Viele Analysten sind sich einig, dass die Investition von MicroStrategy in den Bitcoin-Markt viele andere Unternehmen, Investoren, Family Offices und Vermögensverwalter dazu veranlasst hat, die Kryptowährung aus einer anderen Perspektive zu betrachten: die eines Wertguthabens, das seine Inhaber vor Inflation schützen kann. Nun geben viele von ihnen offen zu, dass sie Bitcoin gekauft (Jetzt auch Bitcoin kaufen? Hier geht’s zur Anleitung…) haben.
Das Ergebnis ist auf den Spot- und Derivatemärkten der Kryptowährung sichtbar. Der BTC/USD-Wechselkurs ist im Jahr 2020 um fast 150 Prozent gestiegen und hat beinahe 18.500 Dollar erreicht.
Analysten gehen davon aus, dass das Paar seinen Aufwärtstrend in Richtung 20.000 US-Dollar, seinem im Dezember 2017 erreichten Rekordhoch, fortsetzen wird.
In der Zwischenzeit erhält ihre bullishe Ausrichtung weiteren Auftrieb durch eine sehr bearishe Dollar-Prognose.
Der Dollar in Schwierigkeiten
Citi-Analyst Calvin Tse hat in einer Forschungsnotiz die Aussichten eines schwächeren US-Dollars erörtert. Tse zufolge könnte der Dollar bis 2021 um bis zu 20 Prozent fallen, wobei er die Risiken eines geringeren Risiko-Appetits aufgrund der Einführung eines COVID-19-Impfstoffs sowie das laufende Konjunkturprogramm der US-Notenbank anführt.
„Die Verteilung von Impfstoffen wird unserer Meinung nach alle unsere Bärenmarktzeichen abhaken, sodass der Dollar einen ähnlichen Weg einschlagen kann, wie er ihn von Anfang bis Mitte der 2000er Jahre erlebt hat“, so Tse. „Kann der Dollar allein im nächsten Jahr um 20 Prozent fallen? Wir denken ja.“
Investoren stürzen sich in Zeiten globaler wirtschaftlicher Unsicherheit auf den US-Dollar. Im März 2020 war der Greenback einer der größten Nutznießer, als die durch den Anstieg der COVID-19-Fälle verursachten Lockdowns zu einer globalen Marktroutine führten.
Sogar Bitcoin, ein Vermögenswert, der die Rollen zwischen Risiko-Aus und Risiko-Ein wechselt, brach innerhalb von nur 48 Trading-Stunden um fast 60 Prozent ein.
Aber die Aussichten auf eine wirtschaftliche Erholung verbessern sich. Das erhöht den Abwärtsdruck auf den US-Dollar. Gegenüber einem Korb von Fremdwährungen ist er in diesem Jahr bereits um mehr als 4 Prozent gefallen.
Eine schwächere Dollar-Prognose könnte große Firmen dazu veranlassen, ihre Kapitalallokationsstrategie zu überdenken.
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