Altcoins schießen höher, Bitcoin stagniert – Analyst warnt vor möglichem Absturz

Trader im Bitcoin-Markt suchen aktuell nach Möglichkeiten in rivalisierenden Krypto-Assets.

Der „Bitcoin Dominance Index“, der die Marktkapitalisierung der Flaggschiff-Kryptowährung mit dem Rest des Kryptomarktes vergleicht, fiel am Freitag auf sein Zweimonatstief. Die Abwärtsbewegung des Index erschien, als Trader den Altcoin-Markt um bis zu $25 Milliarden aufpumpten, was ein weiteres Rekordhoch für Ethereum erzeugte.

Im Vergleich dazu zog Bitcoin im gleichen Zeitraum rund $14,77 Milliarden an.

Die jüngste Kapitalverschiebung trat auf, als Bitcoin es nicht geschafft hat, sich zum dritten Mal in weniger als einem Monat über $38.000 zu halten.

Viele Trader erwarteten eine breitere Preisbewegung in Richtung $40.000, wobei ein primäres Aufwärtsziel beim bisherigen Rekordhoch bei $42.000 lauerte. Nichtsdestotrotz sorgten ein stärkerer US-Dollar und die Aussicht auf eine schnellere Erholung der US-Wirtschaft für eine gedämpfte Nachfrage nach sicheren Häfen, was die Gewinne von Bitcoin (Zur Bitcoins mit Sofortüberweisung kaufen Anleitung) begrenzte.

Der BTC/USD-Wechselkurs rutschte unter $38.000 und bildete Intraday-Tiefs nahe $36.000. Seine flache Struktur veranlasste Trader dazu, anderswo nach Möglichkeiten zu suchen, was zu massiven kurzfristigen Pumps im gesamten Altcoin-Markt führte.

DeFi boomt

Der größte Nutznießer war der dezentrale Finanzsektor.

Fast jeder Top-DeFi-Token profitierte in den letzten 24 Stunden von Bitcoins Stagnation. Dazu gehörten AAVE, eine dezentrale Kreditvergabeplattform, deren gleichnamiger Token um 19 Prozent sprang, und Maker, eine erlaubnisfreie Kreditvergabeplattform, die für die Schaffung des Stablecoin DAI verantwortlich ist, dessen Token MKR um 35 Prozent stieg.

Andere DeFi-Token mit wilden Rallyes sind Chainlinks LINK (+11,56%), Synthetixs SNX (+14,60%), und Compounds COMP (+20%).

Die von DeFi Pulse zur Verfügung gestellten Daten zeigen einen Anstieg des Gesamtwerts, der über die DeFi-Pools hinweg abgeschlossen wurde. Es erreichte eine Rekordspitze von $33.549 Milliarden an diesem Freitag – was bestätigt, dass mehr Trader ihre Krypto-Assets in die Smart Contracts gesperrt haben, um attraktive kurzfristige Renditen zu suchen.

Die meisten dieser Liquiditätspools ermöglichen es den Nutzern, Altcoins zu hinterlegen, die außerhalb des Geltungsbereichs von DeFi operieren. Dazu gehört auch Ethereums ETH, das vor kurzem ein Allzeithoch erreichte, nachdem sein Zustrom in die DeFi-Pools eine Angebotskrise an den Spot-Börsen verursachte. 

Der Token ist am Freitag um 1,67 Prozent gestiegen.

Andere traditionelle Altcoins stiegen ebenfalls an, wobei Ripples umstrittener Token XRP um 15 Prozent und Cardanos ADA um 18 Prozent zulegte.

Folgt ein Absturz?

Die höheren Bewertungen auf den Altcoin-Märkten lösten bei einigen Analysten Befürchtungen über einen möglichen Dump aus. Zum Beispiel warnte der Bitcoin-Evangelist Vijay Boyapati vor einem Szenario wie 2018. 

Damals führte ein aggressiver Bullenlauf auf dem Kryptowährungsmarkt später zu einem Kapitalisierungsrückgang von mehr als 95 Prozent.

„Viele Altcoins aus früheren Zyklen sind auf Null gegangen“, so der ‚Bullish Case for Bitcoin‘-Autor. Und:

„Ich denke, die meisten in diesem Zyklus werden das auch. Vielleicht nicht alle, aber auf lange Sicht wird die relative Marktkapitalisierung zu Bitcoin auf etwas Kleines zurückfallen. Sie steigt immer mit dem spekulativen Eifer und dem dummen Geld, das hereinkommt.“

In der Zwischenzeit erklärt Erik Voorhees, Chief Executive bei ShapeShift, dass alle Kryptowährungen höher traden, weil „die ganze Industrie zusammenwächst, und es sich nicht gegenseitig ausschließt.“

Textnachweis: Bitcoinist