90% aller Krypto-Firmen könnten in sechs Monaten pleite sein: Schweizer Studie

Der Schweizer Blockchain-Verband berichtet, dass bis zu 90 Prozent aller Kryptowährungs- und Blockchain-Firmen in der Schweiz innerhalb von sechs Monaten ohne jegliches Eingreifen der Regierung bankrott sein könnten. Dies ist auf die anhaltende COVID-19-Situation zurückzuführen, die die Aktivitäten der Branche stark behindert.

Der Ausbruch von COVID-19 hat nicht nur auf die Weltwirtschaft, sondern auch auf verschiedene Industriezweige verheerende Auswirkungen. British Airways hat angekündigt, in den nächsten Monaten Zehntausende von Arbeitsplätzen abzubauen, und vielen Ländern, darunter auch den Vereinigten Staaten, wird eine Rezession vorausgesagt.

Während es für ein globales Unternehmen wie British Airways schwierig sein könnte, wieder auf die Beine zu kommen (obwohl es ein Gigant der Branche ist), werden kleinere Unternehmen noch verwundbarer sein, insbesondere wenn sie in einer aufstrebenden Branche tätig sind.

Nach Angaben der Swiss Blockchain Federation sind etwa 90 Prozent der Firmen im Kryptotal aufgrund der derzeitigen Situation von Konkurs bedroht.

Vielen Krypto-Firmen droht das Aus

Diese Enthüllung bedeutet, dass Tausende von Arbeitsplätzen auf breiter Front gefährdet sind. Lorenz Furrer zufolge, dem Vizepräsident des Schweizer Blockchain-Verbandes, könne das Kryptotal sehr wohl „zum Todestal“ werden, wenn keine Veränderungen eintreten.

Diese Information wurde vom Verband ermittelt, indem er sich an die 800 Krypto-Währungsfirmen in der Schweiz wandte und fragte, wie sich die Pandemie auf ihr Geschäft ausgewirkt habe.

Nach der Umfrage, die zwischen dem 31. März und dem 3. April 2020 durchgeführt wurde, gaben 80 bis 90 Prozent der Befragten an, dass sie in den nächsten sechs Monaten wahrscheinlich bankrott sein werden, wenn die Regierung nicht irgendeine Hilfe anbietet.

Blockchain-Startup-Hafen ist ein Hit

Die Schweiz hat sich in den letzten Jahren zu einem Paradies für Blockchain-Firmen entwickelt. Ihre Gesetzgebung war für die Branche so günstig, dass das Libra-Projekt von Facebook in der Schweiz angesiedelt ist.

Die aufblühende Industrie bietet bis zu 4.000 Menschen Arbeit, von denen viele nun von unsicheren Beschäftigungsverhältnissen betroffen sind. Blockchain- und Kryptowährungs-Startups könnten anfälliger sein, da die Pandemie die Investitionen weltweit deutlich reduziert hat und junge Unternehmen nicht genügend Einnahmen haben, um auf staatliche Kredite zurückzugreifen oder sich für diese zu qualifizieren.

Erwähnenswert ist auch, dass Start-ups bei der Mittelbeschaffung auf Netzwerkveranstaltungen und ähnliches angewiesen sind, ebenso wie die Blockchain- und Kryptowährungsbranche.

Die „Crypto Valley Association“ sah sich bereits gezwungen, ihre Jahreskonferenz zu verschieben, und eine Reihe ähnlicher Veranstaltungen innerhalb des Sektors wurden angesichts des Ausbruchs der Seuche verschoben oder abgesagt.