Krypto-Börse Bittrex hat am 29. Dezember angekündigt, die US-Märkte für drei der größten Privacy-Coins nach Marktkapitalisierung zu entfernen – und das bereits am 15. Januar 2021. Dann sollen Monero, Zcash und Dash nicht mehr tradebar sein auf dem Portal.
Bittrex schreibt, Benutzern hätten 30 Tage, um ihre Coins abzuheben:
„Nachdem die Märkte entfernt wurden, versucht Bittrex im Allgemeinen, den Nutzern bis zu 30 Tage zu geben, um alle delisteten Token zurückzuziehen, aber in bestimmten Fällen kann die Rückzugsfrist verkürzt werden. Benutzer sollten alle Token vor der veröffentlichten Rückzugsfrist zurückziehen.“
Ein Grund für das Delisting wurde nicht genannt. Larry Cermak, Direktor der Forschung bei The Block, spekuliert, dass das Delisting eine Reaktion sein könnte auf AML-Vorschriften (Anti-Money-Laundering, Anti-Geldwäsche).
Laut Bloomberg müssen alle „virtual asset service providers“ (VASPs) Informationen über ihre Kunden und die Empfänger von Geldern sammeln und diese Daten mit jeder Transaktion an den Dienstleister des Empfängers senden. Mit Coins, die auf Privatsphäre ausgerichtet sind, kann sich diese Vorgabe als schwierig bis undurchführbar gestalten.
Da die FATF (Financial Action Task Force) Kryptowährungsbörsen als VASPs anerkennt, werden sie im Wesentlichen an die gleichen Standards gehalten, die Banken und andere Finanzdienstleister haben. Die neuen Standards, die am Freitag, den 21. Juni, veröffentlicht wurden, sind die Offizialisierung des Vorschlags der FATF, der Anfang Februar gemacht wurde.
Die umstrittene Regel wurde von der Kryptoindustrie nicht gut aufgenommen, da viele Krypto-Börsen und Wallet-Anbieter wie erwähnt nicht in der Lage sind, die von der FATF geforderten Daten zu sammeln und zu senden.
Um dann nicht ins Visier der Behörden zu geraten, könnten die Exchanges die jeweiligen Coins vorsorglich vom Trading entfernen.
Als Reaktion auf die Ankündigung durch das Bittrex-Twitter-Konto am Freitagabend fielen die Preise von Monero, Zcash, und Dash alle im Bereich von 7 bis 15 Prozent.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation weiter entwickeln wird. Kommt es zu einer Todesspirale für Privacy-Coins, weil Exchanges ein Durchgreifen des Gesetzgebers erwarten?
Textnachweis: Cryptoslate
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