Das Ethereum Shanghai-Upgrade soll noch heute online gehen. Doch welche Auswirkungen wird das Upgrade auf den Markt haben? Glassnode klärt auf.
Wie wird sich das Ethereum Shanghai-Upgrade auf den Markt auswirken?
Im vergangenen September stellte Ethereum erfolgreich auf einen Proof-of-Stake (PoS) Konsensmechanismus um, was bedeutet, dass Staker die Miner als Validierer im Netzwerk ersetzen. Um ein Staker zu werden, muss ein Nutzer 32 ETH in einen Einzahlungsvertrag einschließen.
Während das Mainnet erst im letzten Jahr umgestellt wurde, gibt es diesen Einzahlungsvertrag bereits seit November 2020, wobei er zuvor als Teil des PoS-Testnetzwerks fungierte. Jeder, der Coins in diesen Vertrag gesperrt hat, konnte sie jedoch bisher nicht abheben, da nur Einzahlungen erlaubt waren.
Dies wird sich mit dem „Shanghai-Upgrade“ ändern, einem ETH-Hardfork, der Anlegern die Möglichkeit gibt, die Coins aus dem Ethereum-Staking-Vertrag abzuziehen.
Nun gibt es auf dem Markt natürlich Bedenken, wie sich die plötzliche Freigabe dieser Coins auf den Ethereum Kurs auswirken könnte. In seinem neuesten wöchentlichen Bericht hat das On-Chain-Analyseunternehmen Glassnode die möglichen Szenarien aufgeschlüsselt, die sich ergeben könnten, wenn das ETH Shanghai-Upgrade im Laufe des Tages live geht.
Shanghai erlaubt zwei Arten von Auszahlungen an Investoren: Teil- und Komplettauszahlungen. Die erste Art bezieht sich auf automatische Abhebungen der Staking-Belohnungen, die die Validatoren angesammelt haben, während die zweite Art einen vollständigen Abzug der Coins beinhaltet.
Da die Nutzer ihre Coins bisher noch nicht abheben konnten, hatten sie die Möglichkeit, eine freiwillige Exit-Meldung zu unterzeichnen. Nachdem der Hard Fork live geht, wird das Netzwerk alle Validierer scannen, um zu sehen, wer diese Exit-Meldung unterzeichnet hat.
Für diejenigen, die sie unterschrieben haben, wird eine vollständige Auszahlung stattfinden, während für diejenigen, die sie nicht unterschrieben haben, eine schrittweise Auszahlung erfolgt. Der hier erwähnte Scanvorgang ist jedoch kein sofortiger Prozess. Bei der derzeitigen Anzahl von Prüfern wird das Netzwerk bis zu 5 Tage brauchen. Zurzeit gibt es viele Validierer, die ihre Abhebungsdaten noch nicht aktualisiert haben.
„Derzeit müssen etwa 300.000 Validierer ihre Abhebungsdaten aktualisieren, was erst nach dem Shanghai/Capella-Update möglich ist“, so Glassnode. Das Analyseunternehmen geht davon aus, dass der automatische Scan-Prozess maximal zwei Tage dauern wird.
Im Moment halten die gesperrten Verträge Coins in Höhe von etwa 1,137 Millionen ETH (2,1 Milliarden Dollar). Idealerweise würden diese Belohnungen automatisch abgehoben werden, sobald das Upgrade live geht, aber wie bereits erwähnt, haben nicht alle Investoren ihre Abhebungsdaten aktualisiert.
Wie sich herausstellt, besitzen die Ethereum-Validierer, die über die korrekten Zugangsdaten verfügen, nur 25 % der angesammelten Rewards, was bedeutet, dass in den zwei Tagen nach dem Hard Fork nur etwa 276.000 ETH automatisch abgehoben werden sollten.
Wenn alle Validierer ihre Anmeldeinformationen aktualisieren, sobald das Upgrade live geht, werden im Laufe von 5 Tagen 1,137 Millionen ETH abgezogen. Nachfolgend sind die verschiedenen Szenarien aufgeführt, die sich daraus ergeben können:
Glassnode glaubt, dass das mittlere Szenario der Realität am nächsten kommt. Was die Szenarien bezüglich der vollständigen Abhebungen betrifft, stellt das Unternehmen fest, dass nur 1.800 Validierer pro Tag an diesen Abhebungen teilnehmen können. Das bedeutet, dass direkt nach dem Hard Fork nur maximal 57.600 ETH (109,4 Millionen Dollar) freigegeben werden können.
Basierend auf der Anzahl der Validatoren, die die freiwillige Exit-Meldung bisher unterschrieben haben, reduziert sich der tatsächliche Betrag, der entstaked werden würde, auf etwa 45.000 ETH (84 Millionen Dollar).
Hier sind nun die von Glassnode durchgeführten Simulationen, die sowohl Teil- als auch Vollabzüge berücksichtigen, wie der Verkaufsdruck in der ersten Woche nach dem Shanghai-Upgrade aussehen könnte:
Unter Berücksichtigung verschiedener Marktfaktoren (z. B. der Tatsache, dass nicht alle Abhebungen tatsächlich verkauft werden) schätzt Glassnode, dass bei diesem Ereignis etwa 170.000 ETH (323 Mio. $) verkauft werden. Dieser Betrag ist eigentlich gar nicht so bedeutend.
Selbst der extremste Fall mit 1,54 Millionen verkauften ETH liegt nur auf dem Niveau der durchschnittlichen wöchentlichen Börsenzuflüsse, was bedeutet, dass sich die Zuflüsse verdoppeln würden, sollte dieses Szenario eintreten. Erst vor kurzem wurden ähnliche Zuflüsse beobachtet und der Preis reagierte mit einer Korrektur von rund 8,7 %.
Dies ist zwar ein beachtlicher Rückgang, aber noch lange nicht vergleichbar mit dem FTX-Absturz im November letzten Jahres, als der Kurs um rund 30,2 % einbrach.
„Angesichts der Tatsache, dass das Shanghai-Upgrade weithin erwartet und verstanden wird, ist das Unlock-Ereignis nach dieser Analyse in einer ähnlichen Größenordnung wie der alltägliche Handel auf den ETH-Märkten und dürfte daher nicht so schlimm sein, wie viele spekulieren“, schließt Glassnode.
74% der Privatanlegerkonten verlieren Geld, wenn sie mit diesem Anbieter CFDs handeln. Sie sollten sich überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Mehr über Ethereum:
- Ethereum Prognose: Wie könnte sich ETH entwickeln?
- Anleitung: Ethereum kaufen mit PayPal
- Ethereum kaufen: Günstig und sicher in ETH investieren
Textnachweis: Bitcoinist
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen