„Schauen, aber nicht anfassen“ lautet der Titel des von dem niederländischen Bankengiganten ING DiBa veröffentlichten Reports. Eine Anspielung auf das Verhältnis der Deutschen zu Kryptowährungen, die im europäischen Vergleich zwar überdurchschnittlich häufig von Bitcoin und Co. gehört haben, aber deutlich zurückhaltender sind, wenn es um ein Investment geht.
Die von der ING DiBa initiierte Umfrage wird mehrmals im Jahr durchgeführt und soll Erkenntnisse darüber liefern, wie Menschen rund um den Globus Geld ausgeben, sparen und investieren.
Jeder zehnte Europäer besitzt Kryptowährungen
Wie aus den Ergebnissen hervorgeht, besitzt rund jeder zehnte (9 Prozent) Europäer derzeit Kryptowährung wie Bitcoin oder Ethereum. Der Anteil ist weit höher als der, den die Postbank in einer kürzlich stattgefundenen Untersuchung feststellen konnte. Dort waren es nur drei Prozent der Befragten, die angaben Kryptowährungen zu besitzen.
Über 25 Prozent der Teilnehmer gaben zudem an, dass sie in Zukunft auf Bitcoin und Co. setzen werden. Hier ist eine eher geringe Differenz im Vergleich zur Postbank-Studie festzustellen. Dort waren es rund 29 Prozent der Befragten, die Kryptowährungen für eine interessante Geldanlage halten.
Die ING DiBa kommentierte das Ergebnis folgendermaßen:
„Bezogen allein auf ein spekulatives exotisches Investment wäre das überraschend viel – aber vom ursprünglichen Anspruch, den Zahlungsverkehr zu revolutionieren, sind Kryptowährungen damit weit entfernt.“
Interesse nimmt mit steigendem Alter ab
Eine eher weniger überraschende Erkenntnis der Umfrage ist, dass jüngere Menschen in Deutschland häufiger davon ausgehen, einmal Kryptowährungen zu besitzen. Mit steigendem Alter ist ein deutlicher Abfall des Interesses festzustellen, was sich intuitiv mit demografischen Gründen erklären lässt.
Während 40 Prozent der Deutschem im Alter von 18-24 Jahren angaben, sich vorstellen zu können, einmal Kryptowährungen zu besitzen, waren es ei den Befragtem im Alter 65+ nur noch rund 5 Prozent.
Besonders bemerkenswert ist, dass jüngere Altersgruppen – insbesondere Menschen im Alter von 25 bis 34 oder 35 bis 44 – nicht viel häufiger zustimmen, dass sie von Kryptowährung gehört haben, als andere Altersgruppen. Das lässt den Schluss zu, dass über alle Altersgruppen hinweg, Kryptowährungen gleichermaßen bekannt sind, jüngere Menschen jedoch größeres Interesse an digitalen Währungen als Geldanlage oder Zahlungsmittel zeigen.
Kryptowährungen als Investment
Im Rahmen der Umfrage stellte die Bank die Frage, wo sich die Befragten informieren würden, wenn sie ein Investment in Kryptowährungen planen. Die Informationsquelle Nummer 1 ist mit 27 Prozent das Internet, darauf folgen Befragte die Rat bei einem Bank- oder unabhängigen Beratern (21 Prozent) suchen.
Dies kann das allgemeine Gefühl widerspiegeln, dass der Trend kompliziert oder schwer zu verstehen ist und daher einen Spezialisten erfordert. „Wenn die Kryptowährung schließlich Mainstream wird, kann sich diese Präferenz ändern.“, so ING DiBa.
Schlussfolgerung der ING DiBa
Die Schlussfolgerung der ING DiBa lautet, dass die Deutschen hinsichtlich neuer Technologien im finanziellen Bereich auch beim Thema Kryptowährungen zurückhaltend sind.
„Auch wenn deutsche Verbraucher schon häufiger davon gehört haben als im europäischen Durchschnitt, besitzen sie zu geringeren Anteilen Kryptogeld und gehen auch für die Zukunft davon aus, dass das so bleibt. Sie zeigen weniger Interesse an der Nutzung als Geldanlage oder als Zahlungsverkehrsmittel.“
Im Vergleich dazu: Jeder sechste Deutsche (15,7 Prozent) besitzt Aktien oder Aktienfonds – eine Geldanlage die seit Jahrhunderten besteht.
Bei den Deutschen, die Kryptowährungen besitzen sind es rund acht Prozent und 21 Prozent, die ein Investment in Kryptowährungen planen – neun Jahre nach der Entstehung der ersten Kryptowährung.
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