Ethereum stand vor dem Dilemma, auf gewohnte Weise zu Proof-of-Stake zu wechseln – durch eine weitere Verzögerung der Mining-„Eiszeit“. In den letzten drei Jahren haben die Entwickler mehrmals dafür gestimmt, die Difficulty-Zeitbombe zu deaktivieren. Miner durften sich so über eine Gnadenfrist für die Suche nach Blockbelohnungen freuen.
Ethereums Berlin Hard Fork ohne Difficulty Growth
Nun soll die Änderung bezüglich der Difficulty-Zeitbombe beim für Juni 2020 geplanten Berlin Hard Fork eintreten. Viele halten die angekündigte Einstellung des Minings allerdings grundsätzlich für ein leeres Versprechen der Ethereum-Entwickler.
Trotz der Netzwerkprobleme (basierend auf dem Proof-of-Work-Modell) und der Staus durch den Gasverbrauch wird Proof-of-Stake für ETH nur ein Teil bleiben – und die Miner weiterhin ihren Platz im System haben.
Das jüngste Gerede von Verzögerung folgt auf den Istanbul Hard Fork, der zu einem Bruch des Ropsten-Testnetzes führte. Das Ganze beleuchtete eine interessante Möglichkeit – nämlich die, dass Miner trotz des Wechsels zu einem anderen Modell der Blockproduktion einflussreich genug sind, um die Blockproduktion fortzusetzen.
Mittlerweile gibt es Befürchtungen, dass Ethereum in zwei konkurrierenden Chains enden könnte. Lösung gibt es bislang dafür keine, da die Regel der längsten Chain ignoriert werden kann und die Möglichkeit besteht, neue Vermögenswerte zu produzieren.
Ethereums Hash-Rate ist seit Anfang 2019 nach und nach gestiegen, insgesamt um etwa 20%. Miner sind immer noch sehr einflussreich und wollen ihre Positionen womöglich nicht aufgeben. ETH-Mining wächst allerdings nur zögerlich – gerade wegen der Unsicherheit um die Difficulty-Zeitbombe. Die Erfindung auf Protokollebene wird übrigens seit Ethereums Gründung entwickelt. Ihr Ziel: das Mining zu erschweren, um rentabel zu sein und Proof-of-Stake zu fördern.
DeFi führt bei einem Fork zu Chaos
Im Laufe der Jahre entwickelte sich ETHs Verwendungszweck stets weiter, was Hard Forks umso schwieriger macht. Ethereums Mitbegründer Vitalik Buterin hat betont, dass der Aufstieg der dezentralen Finanzierung, kurz DeFi, das Ethereum-Netzwerk „unforkbar“ macht.
Wenn es weiterhin zwei konkurrierende Forks gäbe, würde dies zu einem Chaos von Liquidationen und Token führen – einhergehend mit der Unsicherheit, auf welchem Netzwerk nun die Liquidität von Stablecoins definiert wird.
Der ETH-Marktpreis hat sich bei 183,44 $ stabilisiert, da sich die Hauptnutzung des Coins auf das besicherte Kreditgeschäft verlagert.
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