Die heutige Zinsentscheidung der U.S. Federal Reserve (Fed) und die anschließende Pressekonferenz des Federal Open Market Committee (FOMC) könnten für den Bitcoin Kurs den bisher wichtigsten Tag in diesem Jahr ausmachen.
Im März hatte die Fed den Leitzins um weitere 0,25 Basispunkte angehoben. Damals ließen die Zentralbanker ihre nächsten Schritte offen. Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell stellte klar, dass weitere Zinserhöhungen „angemessen sein könnten“ und dass die Entscheidung „datenabhängig sein wird.“
25 Basispunkte trotz starken Gegenwinds erwartet
Kürzlich überraschte der Verbraucherpreisindex (CPI) mit einem Rückgang auf 5,0 % (von 6,0 %) auf Jahresbasis, doch die Kerninflation erweist sich als sehr hartnäckig. Dennoch erwartet der Markt, dass die heutige Zinserhöhung um 0,25 Basispunkte die letzte in diesem Zyklus sein wird.
Laut dem FedWatch-Tool der CME glauben 89% der Marktteilnehmer, dass die Fed diesen Schritt heute machen wird, obwohl sie gestern mit starkem Gegenwind aus der US-Politik konfrontiert war. Von den Demokraten geführte Mitglieder des Kongresses forderten die Fed auf, die Zinserhöhungen auszusetzen.
Zehn Senatoren und Abgeordnete, angeführt von Senatorin Elizabeth Warren, äußerten sich am Montag in einem Brief an den Fed-Vorsitzenden Jerome Powell besorgt über die geldpolitische Strategie der Fed und riefen dazu auf, „eine Rezession zu vermeiden, die Arbeitsplätze vernichtet und kleine Unternehmen zerschlägt“.
Gegen eine Fortsetzung der aggressiven Politik spricht auch die Tatsache, dass der schnellste Zinserhöhungszyklus in der Geschichte der Fed tiefe Risse im amerikanischen Bankensystem verursacht hat. Nach dem Fall der Silicon Valley Bank, der Signature Bank und der First Republic Bank stürzten gestern auch zahlreiche andere regionale US-Banken tief in den negativen Bereich.
Darüber hinaus verschärft der jüngste Zusammenbruch der First Republic Bank die Kreditklemme: ein Rückgang der Bankkredite aufgrund einer plötzlichen Verknappung der Bankeinlagen. Wie AP gestern berichtete, sind bei der Hälfte der 4.800 US-Banken die Vermögenswerte weniger wert als die Verbindlichkeiten.
„Es ist gespenstisch. Tausende von Banken stehen unter Wasser“, sagte Professor Amit Seru, ein Bankenexperte an der Stanford University. „Wir sollten nicht so tun, als ginge es hier nur um die Silicon Valley Bank und First Republic. Ein großer Teil des US-Bankensystems ist potenziell insolvent“.
Das ist ein weiterer Grund dafür, dass der Markt Powells Bluff weiterhin ignoriert. Laut CME FedWatch glaubt der Markt, dass die Fed nach der heutigen Sitzung nicht nur eine Pause einlegen, sondern die Zinssätze in diesem Jahr auch zweimal senken wird – im Gegensatz zur Fed, die eine Endrate von 5,0 % bis zum Ende des Jahres prognostiziert.
Bitcoin-Analyse
Eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte ist vom Markt bereits eingepreist und dürfte den Bitcoin Kurs nicht gravierend beeinträchtigen. Wenn die Zinsentscheidung um 14.00 Uhr EST bekannt gegeben wird, sollte keine größere Volatilität erwartet werden, die mit der Pressekonferenz kommen wird. Die einzige Ausnahme ist eine große Überraschung: eine vorzeitige Zinspause. Dieses Szenario erscheint jedoch äußerst unwahrscheinlich.
Aus diesem Grund werden alle Augen auf die FOMC-Pressekonferenz um 14:30 Uhr EST (20:30 Uhr MEZ) gerichtet sein. Die wohl wichtigste Aussage von Powell wird sein, ob die Fed im Juni eine Zinspause einlegen wird. Sollte dies der Fall sein, wird erwartet, dass der Bitcoin-Markt sofort bullisch reagiert. Sollte Powell diese Aussage verneinen oder erklären, dass dies von den Daten abhängt, wäre dies eine bärische Reaktion.
Ein weiterer Schwerpunkt wird die Frage nach Zinssenkungen im weiteren Verlauf dieses Jahres sein. Vor allem wenn Powell betont, dass die Fed die Zinsen bis 2024 hoch halten wird, wäre das eher bärisch für Bitcoin und Assets.
Weitere wichtige Aussagen werden zur US-Bankenkrise und den Erwartungen einer weichen Landung (Rezession) erwartet. Beide Themen haben das Potenzial, den Bitcoin-Kurs zu bewegen.
In der Zwischenzeit sollten Händler mit der anfänglichen Bewegung vorsichtig sein, da sie oft zunächst in die falsche Richtung geht. Wie Analyst Ted (@tedtalksmacro) erklärte, werden Absicherungen in der Regel kurz nach der Ankündigung wieder aufgelöst. In der Regel gibt es einen kurzen Impuls nach oben/unten, wenn diese Positionen aufgelöst werden, und dann kommt es zu einer „echten“ Bewegung, wenn die Positionen zurückgekauft werden, weshalb der Kurs dann wieder fällt/steigt.
Sobald die Short-Positionen aufgelöst sind, übernimmt der Kassamarkt die Kontrolle über die eigentliche Bewegung.
74% der Privatanlegerkonten verlieren Geld, wenn sie mit diesem Anbieter CFDs handeln. Sie sollten sich überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
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Textnachweis: Newsbtc
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