Banken-Gigant Goldman Sachs will einen Krypto-Token herausgeben: Was bislang bekannt ist

JPMorgan hat Anfang des Jahres für Schlagzeilen gesorgt, als sie eine Initiative mit dem Namen JPM Coin ankündigten – einen Krypto-Token, mit dem die Bank Sofortüberweisungen zwischen globalen Parteien vornehmen kann.

Es scheint nun, dass der Banken-Gigant Goldman Sachs Angst davor hat, hinter die Konkurrenz zurückzufallen, wenn sie nicht anfangen, sich anzupassen – denn nun gehen sie möglicherweise dazu über, ihren eigenen Krypto-Token einzuführen.

Erst vor kurzem wurde ein neuer „Leiter für digitale Vermögenswerte“ ernannt, der sich um ihre Bemühungen zur Implementierung und Nutzung der Vorteile der Blockchain- und Digital Ledger-Technologie kümmern wird.

Goldman Sachs beschleunigt die interne Einführung der Blockchain-Technologie

Letzten Monat ernannte Goldman Sachs Mathew McDermott zu seinem neuen globalen Leiter für digitale Assets – so ein aktueller Bericht von CNBC.

McDermott hat angeblich eine „radikale Vision“ für die globalen Finanzmärkte. Er glaubt, dass die Ledger-Technologie in den kommenden Jahrzehnten das gesamte Wirtschaftssystem untermauern und dazu beitragen wird, viele der Prozesse zu automatisieren, deren Abschluss derzeit massiv Zeit und Kapital erfordert – wie Börsengänge und Anleiheemissionen.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist McDermott kein unverblümter Krypto-Befürworter und scheint sich mehr auf die Blockchain-Technologie als auf digitale Vermögenswerte zu konzentrieren.

In einem Interview mit CNBC hat er seine Gedanken darüber geteilt, wie DLT und Blockchain das globale Finanzsystem grundlegend verändern könnten:

„In den nächsten fünf bis zehn Jahren könnte man sich ein Finanzsystem vorstellen, in dem alle Aktiva und Passiva aus einer Blockchain stammen und alle Transaktionen nativ in der Chain stattfinden… Was Sie heute also in der physischen Welt tun, tun Sie einfach digital.“

Als Beispiele für die Arten von Aktivitäten und Transaktionen, die bald on-chain abgewickelt werden könnten, verweist er auf „Schuldtitelemissionen, Verbriefung, [und] Kreditvergabe“.

Goldman Sachs könnte in naher Zukunft ein eigenes Krypto-Token herausgeben

In dem Interview kündigte McDermott auch an, dass die Bank derzeit die Möglichkeit der Schaffung eines digitalen Krypto-Assets wie Bitcoin prüft.

Der Wert des Tokens soll durch Fiat-Währungen untermauert werden, die für eine kommerzielle Nutzung geeignet sein sollen. 

McDermott:

„Wir prüfen derzeit die kommerzielle Realisierbarkeit der Schaffung eines eigenen digitalen Fiat-Tokens, aber wir stehen noch am Anfang, da wir die potenziellen Anwendungsfälle weiter durcharbeiten.“

Dem Bericht zufolge deutet er auch an, dass ein Projekt, an dem sein neu erweitertes Team arbeitet, eine Zusammenarbeit mit JPMorgan beinhaltet.

McDermott kommentiert positiv, dass er ein „Wiederaufleben des Interesses“ an Kryptowährungen wie Bitcoin von privaten und institutionellen Anlegern beobachtet:

„Es fühlt sich definitiv so an, als ob es ein Wiederaufleben des Interesses an Kryptowährungen gäbe“

Trotz seines optimistischen Tons wollte er nicht preisgeben, ob er persönlich Positionen in irgendwelchen Krypto-Vermögenswerten hält.