Jetzt sind schon acht Jahre vergangen, seit Laszlo Hanyecz seine zwei Pizzen mit 10.000 Bitcoins bezahlte. Ganze vier Tage musste sich der Entwickler gedulden, bis jemand sein Angebot annahm und ihm die Pizzen für tausende Einheiten der digitalen Währung auslieferte. Doch was ist seitdem passiert? Ist Bitcoin endlich alltagstauglich und als Währung angekommen?
Bitcoin als Zahlungsmittel
Dieser Frage wollten wir auf den Grund gehen und haben daher das Szenario aus 2010 nachgestellt. Zwei Pizzen, bezahlt mit Bitcoin, geliefert durch einen Lieferanten – das war unser Ziel. Anders als bei Hanyecz, mussten wir hierfür keinen privaten Boten anheuern.
Lieferando, das auf Onlinebestellungen und Liefern von Essen spezialisierte Unternehmen, macht es möglich. Das erkennt man schnell am Bitcoin Ƀ, wenn man die Website, des in Amsterdam ansässigen Unternehmens, aufruft.
Nicht jede Wallet wird unterstützt
Der Rest sollte schnell gehen, dachte ich. Es ist nicht das erste Mal, dass ich eine Pizza bei Lieferando bestelle. Also legte ich die Pizzen in den Warenkorb, klickte auf „Zur Kasse“, wählte Bitcoin als Zahlungsmittel und gab meine Daten ein.
Die Bezahlung erfolgt über Bitpay, einem auf Bitcoin spezialisierten Zahlungsdienst. Der QR-Code kam mir bekannt vor, also öffnete ich die Coinbase-App auf meinem Smartphone und las den Code ein. Doch nichts passierte. Ein weiterer Versuch schlug ebenfalls fehl.
Was nun? Google!
Wie ich feststellen musste, werden nur bestimmte Wallets für Bitpay-Zahlungen unterstützt. Ich habe nicht weiter nachgehakt und lud mir die Bitpay-Wallet herunter, um den Kauf abzuschließen.
Der Transfer der nötigen Bitcoins, von meiner Coinbase- zur Bitpay-Wallet, dauerte fast zwei Stunden, also stellte ich mich bereits darauf ein, dass es keine Pizza zum Mittagessen geben wird. Nachdem die Transaktion endlich ausreichend bestätigt wurde, startete ich den zweiten Versuch. Die Zahlung wurde sofort akzeptiert und meine Bestellung ging bei Lieferando ein.
Marginal teurer als andere Zahlungsoptionen
Kommen wir zu den Kosten und die waren eine echte Überraschung. Regulär kosten die beiden von uns bestellten Pizzen 12,00 Euro. Bezahlt haben wir insgesamt umgerechnet 12,23 Euro – eine Differenz von 23 Cent zum regulären Preis.
Irgendwie hatte ich im Vorfeld das Gefühl, dass wir mit Bitcoin als Zahlungsmittel, aufgrund horrender Transaktionskosten, ordentlich draufzahlen müssen. Aber diese Annahme hat sich nicht bewahrheitet.
Welchen Sinn hat das „Experiment“?
Use the Bitcoin, lautet das Motto. Bitcoin muss genutzt werden, um in der Gesellschaft anzukommen. Und wir können alle unseren Teil dazu beitragen.
Es ist ein Wunschdenken, dass Unternehmen Bitcoin als Zahlungsmittel aufnehmen, wenn keiner mit Bitcoin bezahlt.
Warum auch?
Hin und wieder einen kleinen Betrag in Bitcoin zu zahlen wird unser Portfolio nicht wirklich beeinflussen, aber Unternehmen zeigen, dass Bitcoin eine echte Zahlungsalternative sein kann.
Lieferando wird über 4,3 Millionen Mal im Monat aufgerufen und jeder Besucher blickt dabei auf das Bitcoin Ƀ.
Wie sehe es aus, wenn andere Websites nachziehen?
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