Die Vorstellung, dass Bitcoin wie ein sicherer Hafen oder eine Absicherung gegen eine stockende Weltwirtschaft funktionieren kann, wird weiterhin ausführlich diskutiert. Der Nutzen der Kryptowährung zeigt sich in Ländern, deren Volkswirtschaften bereits unter Druck stehen, deutlich am Trading-Volumen – etwa in Venezuela und Hongkong.
In mehreren krisengeplagten Ländern sind die Bürger beunruhigt, da ihre Ersparnisse und die allgemeinen Währungsbestände durch die Hyperinflation und andere geopolitische Gründe schnell weniger werden.
Die Unruhen in Venezuela, die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Argentinien und die Proteste der Regierung in Hongkong haben dazu geführt, dass die Bürger nach alternativen Wertanlagen suchen.
Daten der Peer-to-Peer-Bitcoin-Trading-Plattform LocalBitcoins zufolge ist der Anstieg des Trading-Volumens am stärksten in Ländern mit unruhigen Volkswirtschaften zu beobachten, insbesondere in Südamerika. Vergleicht man 2019 mit 2018, zeigt sich, dass das Bitcoin-Trading-Volumen mit dem Aufkommen wirtschaftlicher Probleme gestiegen ist.
Große Probleme im Land
Über die Probleme, denen Venezuela 2019 gegenüberstand, wurde von den wichtigsten Nachrichtensendern ausführlich berichtet. Das sozialistische Regime von Nicolas Maduro sah sich mit Bürgerunruhen und Putschversuchen konfrontiert. Dies wiederum führte dazu, dass die Landeswährung Bolivar immer mehr an Wert einbüßen musste.
So wurde Bitcoin zu einer beliebten Wahl für die Venezolaner, um den Wert ihres Geldes zu sichern. Zu verdanken ist das teilweise Maduro. Der venezolanische Präsident führte einen von der Regierung gestützten, an Öl gebundenen Stablecoin namens Petro ein – und der trug zweifellos dazu bei, die Zivilbevölkerung über Kryptowährungen im Allgemeinen aufzuklären.
Bis 2019 wurden 305,9 Millionen Dollar auf LocalBitcoins in Venezuela getradet, wobei Kolumbien und Peru mit 134,2 Millionen bzw. 45,5 Millionen Dollar an zweiter und dritter Stelle lagen. Weitere wichtige Länder sind Hongkong, das sich inmitten der Regierungsproteste förmlich zu einer Brutstätte für Kryptowährungsaktivitäten entwickelt hat, sowie der Iran.
Bitcoin als wachsender Trend
Ein weiterer interessanter Trend, der innerhalb dieser problembehafteten Länder zu beobachten ist: die Zunahme des Trading-Volumens von 2018 bis 2019. Für Venezuela, das mit einigem Abstand an der Spitze der Trader steht, war das Wachstum bis 2019 eher gering, es stieg lediglich um 33 Prozent.
Das Land, das 2019 den größten Anstieg beim LocalBitcoin-Volumen verzeichnete, war mit einem Wachstum von fast 70 Prozent: Ägypten. Länder wie Hongkong und der Iran waren ab 2018 sogar rückläufig, allerdings könnte das viel mit der Politik zu tun haben, die von den jeweiligen Regierungen ergriffen wurde, um das Bitcoin-Trading zu unterbinden.
Die von LocalBitcoins vorgelegten Daten zeichnen das Bild eines prominenten Anwendungsfalles. Die führenden Nationen machen sich Gedanken über die mögliche drohende Rezession und schauen auf Bitcoins Potenzial. Die Menschen in bereits angeschlagenen Nationen machen die Bedeutung eines dezentralisierten und isolierten Finanzsystems immer offensichtlicher.
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