Nach den jüngsten enormen Preisbewegungen in Bitcoins relativ kurzer Geschichte ist die kurzfristige Marktstimmung in der Kryptobranche alles andere als bullish. Tatsächlich befinden sich Anleger seit Wochen in einem Zustand extremer Angst.
Das Maß für die Marktstimmung ist der „Crypto Fear and Greed Index“ von Alternative.Me. Während die Stimmung in der Regel fast so wechselhaft ist wie der Preis von Bitcoin selbst, ist der Index seit Beginn des Zusammenbruchs Anfang des Monats durchgehend auf „Extreme Angst“.
„Extreme Angst“ hängt weiterhin über der Kryptogeldindustrie
Wie weithin berichtet wurde, waren die Bitcoin- und Kryptowährungsmärkte in letzter Zeit besonders volatil. Nachdem das Jahr 2020 mit einem klaren Aufwärtstrend begonnen hatte, waren viele Analysten begeistert über die steigenden Preise als Zeichen für die wachsende Akzeptanz von Bitcoin.
Dies alles änderte sich im Laufe des 12. und 13. März. Das Scheitern eines Abkommens zwischen der OPEC und Russland führte dazu, dass die Ölpreise sanken und fast alle anderen Vermögenswerte auf dem Planeten mit sich rissen. Bitcoin bildete keine Ausnahme, und selbst Goldanleger schienen durch den Einbruch der Märkte vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie verängstigt zu sein.
Seit dem Einbruch, bei dem Bitcoin an einigen Börsen tatsächlich unter die 4.000-Dollar-Marke gefallen ist, erholte sich der Preis etwas, und zumindest im Moment scheint die Blutung auch gestoppt zu sein. Der Einbruch scheint die Marktstimmung aber dennoch dezimiert zu haben – trotz dieser teilweisen Erholung.
Ein beliebtes Maß dafür, wie Krypto-Währungsanleger den Markt empfinden, ist wie erwähnt der „Crypto Fear and Greed Index“ von Alternative.Me. Um ein Maß für die Stimmung zu erhalten, untersucht der Index die Marktvolatilität, das Trading-Volumen und die Handelsdynamik, das Engagement in den sozialen Medien, die Dominanz eines Coins im Vergleich zum restlichen Kryptogeldmarkt sowie Umfrageergebnisse.
Alternative.Me sammelt die Daten, um sowohl eine numerische Bewertung von 100 als auch eine Beschreibung zu erhalten. Je höher die Zahl, desto „gieriger“ sind die Investoren. Währenddessen weist ein niedriger Wert auf einen verängstigten Markt hin. Die Beschreibungen reichen von „Extreme Angst“ bis zu „Furcht“, „Neutral“, „Gier“ und „Extreme Gier“.
Der Krypto-Angst- und Gier-Index steht jetzt auf „Extreme Angst“, seit die Stimmung zusammen mit den Preisen Anfang des Monats eingebrochen ist. Die Metrik stand noch nie so lange auf „Extreme Angst“.
Wie lange können Anleger ängstlich bleiben?
Der Index orientiert sich an einem berühmten Zitat des legendären Anlegers und Bitcoin-Haters Warren Buffett. Der CEO von Berkshire Hathaway beschrieb seine eigene Investitionsthese 1986 in einem Aktionärsbrief in vereinfachten Worten:
„… versuchen Sie einfach, ängstlich zu sein, wenn andere gierig sind, und nur dann gierig zu sein, wenn andere ängstlich sind.“
Laut der Website von Alternative.Me können Trader den Angst- und Gier-Index nutzen, um ihren eigenen Kauf und Verkauf von Krypto-Vermögenswerten zu beeinflussen. Obwohl sich der Markt seit Wochen in einem Zustand „extremer Angst“ befindet, gibt es keine Möglichkeit zu sagen, wie lange diese Unsicherheit noch bestehen wird.
Mit Stablecoins im Wert von mehr als 7 Milliarden Dollar, die auf Kryptowährungen liegen, ist klar, dass nicht jeder die Fähigkeit besitzt, „gierig zu sein, wenn andere Angst haben“. Da einige Analysten die Politik der Federal Reserve als eine Billionen-Dollar-Werbekampagne für Bitcoin bezeichnen und andere niedrigere Preise fordern, bleibt abzuwarten, wie lange die „Extreme Angst“ noch über der Branche hängen wird.
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