Bitcoin fällt zum dritten Tag in Folge – wie geht es jetzt weiter?

Nachdem Bitcoin drei Tage in Folge fällt, beunruhigt Gewinnmitnahme-Stimmung weiterhin den Bitcoin-Markt.

Der BTC/USD-Kurs rutschte am Dienstag um bis zu 4,33 Prozent ab und erreichte ein Intraday-Tief von 53.221 $. Die Abwärtsbewegung des Paares war Teil einer breiteren Abwärtskorrektur, die begann, nachdem BTC am Samstag sein Allzeithoch auf $61.778 aufgefrischt hatte (Daten von Coinbase). Insgesamt rutschte BTC/USD um 13,87 Prozent vom besagten Höchststand ab.

Aktien und Bitcoin brechen Korrelation

Der jüngste Einbruch von Bitcoin (hinter dem Bitcoin-Crash steckt übrigens kein Wal) stand im Gegensatz zu den traditionellen Märkten. In den USA verzeichneten die Aktien am Montag Schlussrekorde, wobei der Benchmark S&P 500 um 0,6 Prozent zulegte und sein Allzeithoch von 3968,94 erreichte. 

Der technologieorientierte Nasdaq Composite kletterte ebenfalls um 1 Prozent auf 13459,71 Punkte, konnte aber nicht wie der S&P 500 ein neues Hoch verzeichnen.

Bitcoin hatte eine positive Korrelation mit den besagten Wall Street-Indizes gebildet. Die Kryptowährung gehörte zu den verbleibenden Vermögenswerten, die in einem Umfeld niedrigerer Schuldenrenditen Wachstum verzeichneten. 

Da sich die Renditen jedoch stark erholten, entschieden sich die Investoren, sich wieder in die Sicherheit des US-Dollars zu begeben, was dazu führte, dass Bitcoin und andere Pandemie-Gewinner nach unten kippten.

Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe fiel am Montag um 0,02 Prozentpunkte, blieb aber in der Nähe ihres 13-Monats-Hochs von über 1,64 Prozent, das am Freitag festgestellt wurde. Der US-Dollar erholte sich gegenüber einem Korb der wichtigsten Fremdwährungen und schloss 0,16 Prozent höher, was auch dem Bitcoin-Markt etwas Glanz nahm.

FED-Sitzung im Fokus

Ein zweitägiges Treffen des Gremiums des „Federal Open Market Committee“, das am Mittwoch endet, wird die Aufmerksamkeit von Bitcoin-Tradern nach einer scharfen Umkehr im Treasury-Markt auf sich ziehen. Während die Zinssätze im historischen Vergleich niedrig bleiben, hat ihr dramatischer Anstieg in letzter Zeit Bedenken über die dovishe Politik der Federal Reserve geweckt.

Die US-Notenbank kauft Staatsanleihen und hypothekarisch gesicherte Wertpapiere in einem Tempo von 120 Milliarden Dollar pro Monat. In der Zwischenzeit hält sie die Benchmark-Zinsen nahe Null, was es billiger macht, sich in US-Dollar zu verschulden. Höhere Anleihekäufe haben die Attraktivität des Haltens von Schulden verringert, indem sie die Renditen gesenkt haben, während billigere Dollarkredite den Greenback unter Druck gesetzt haben.

Bitcoin hat am meisten von der laufenden Politik profitiert. Der Kurs der Kryptowährung ist von seinem Tiefpunkt Mitte März bei 3.858 Dollar um über 1.500 Prozent gestiegen. Aus diesem Grund könnte die bevorstehende Sitzung der Fed zur Festlegung der Geldpolitik entscheidend sein, um ihre kurzfristige Ausrichtung zu bestimmen.

„Die Sitzung wird wahrscheinlich diktieren, wo Renditen und Risiken für Tage, wenn nicht Wochen traden“, so Jim Reid, Research-Stratege bei der Deutschen Bank. „Der Vorsitzende [Jerome] Powell wird wahrscheinlich betonen, dass erhebliche Unsicherheiten bestehen bleiben und dass die Erholung noch einen langen Weg vor sich hat, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt.“

Ein dovishes Signal von der Fed würde Bitcoin zugutekommen, da mehr Investoren ihn als sicheren Hafen gegen die mageren Anleiherenditen wählen würden. Inzwischen glauben viele Analysten, dass ein Teil des 1,9 Billionen Dollar schweren Konjunkturprogramms von US-Präsident Joe Biden auch in den Kryptowährungsmarkt fließen würde.

„Ein Großteil der Stimulus-Schecks geht an junge Leute, die Bitcoin kaufen wollen“, betont Mike Novogratz, CEO von Galaxy Investment Partners, in einem Interview mit CNBC.

Textnachweis: Bitcoinist