Chinesische Bürger haben mit Hilfe von Tether über 50 Milliarden Dollar aus dem Land abgezogen, um die bevorstehenden Kapitalfluchtregeln zu umgehen, wie der Nachrichtensender CNBC berichtet.
Bitcoin, China und Tether
Die Daten für den Bericht stammen von On-Chain-Kryptoanalytik-Firma Chainalysis. Darin heißt es, chinesische Investoren hätten mehr Geld aus dem Land transferiert als erlaubt, berücksichtigt man die Zahlen.
Als Hintergrund ist zu erwähnen, dass chinesische Bürger jedes Jahr nur 50.000 Dollar in Fremdwährung über Finanzinstitute bewegen können. Damit soll verhindert werden, dass der Yuan, Chinas nationales Fiat, das Land verlässt und ungünstige wirtschaftliche Auswirkungen entstehen.
Die Verwendung von Tether stellt jedoch eine Möglichkeit dar, dies zu umgehen. In dem Bericht heißt es, dass wohlhabende Bürger sich neben traditionellen Methoden wie dem Kauf von Immobilien ebenfalls digitalen Währungen zugewandt haben – auch wenn die Regierung hart gegen solche Methoden vorgeht.
In dem Bericht heißt es, dass im vergangenen Jahr – als Chinas Wirtschaft zu verschiedenen Zeitpunkten unter Handelskriegen und der Abwertung des Yuan litt – „Krypto-Währungen im Wert von über 50 Milliarden Dollar von in China ansässigen Adressen an Adressen in Übersee transferiert wurden“.
Es wird jedoch vor Gerüchten gewarnt und angegeben, dass nicht der gesamte Betrag Kapitalflucht sein könne, sondern der Höchstbetrag in einem solchen Szenario sei.
Die Bürger nutzten Tether (USDT), um ihr Geld zu bewegen – einen Stablecoin mit einer 1:1-Bindung an den US-Dollar. Dadurch konnten sie Rückschläge durch die Volatilität von Bitcoin und anderer Kryptowährungen vermeiden.
Stablecoins sind nützlich für den Transfer großer Mengen von Kryptowährung, da der Wert der Kryptowährung, die eine Person bewegt, theoretisch keine wilden Schwankungen aufweisen sollte.
Chainalysis im Bericht:
„Insgesamt sind in den letzten 12 Monaten Tether im Wert von über 18 Milliarden Dollar von ostasiatischen Adressen an Adressen in anderen Regionen umgezogen. Auch hier ist es höchst unwahrscheinlich, dass es sich bei all dem um Kapitalflucht handelt“
Bitcoin-Miner an der Spitze?
In dem Bericht heißt es, dass Bitcoin-Miner in China, die angeblich über 60 % des Hash-Pools der Pionierkryptowährung kontrollieren, ihre Gewinne möglicherweise in Tether umgewandelt und außer Landes gebracht haben.
Außerdem fand Chainalysis auch heraus, dass die Tether-Transaktionen um bestimmte Nachrichtenereignisse herum sprunghaft anstiegen – insbesondere im März dieses Jahres während des „Schwarzen Donnerstags“, während die Krypto-Kurse als Reaktion auf einen Ausverkauf an den globalen Aktienmärkten um 40% fielen.
Unterdessen besteht Chinas harte Haltung gegen Bitcoin und Krypto weiter. Und das trotz des digitalen Yuan, der sich in der finalen Testphase befindet und bereits in Hongkong und Shenzhen getestet wird.
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